Roche bringt die Cobas Plasma Separation Card auf den Markt. Diese neue Lösung ist eine stabile und leicht zu verwendende Karte zur Probennahme von Plasma für den anschließenden Test auf die HIV-Viruslast. Die speziell entwickelte Karte benötigt nur eine gering entnommene Menge Blut aus der Fingerkuppe eines Patienten und vereinfacht den Probentransport ungemein. Sie wird ab sofort in Mannheim gefertigt. Die Karte wurde in globaler Zusammenarbeit zwischen den Entwicklungs- und Produktionseinheiten am Hightech-Campus in Mannheim und der in Rotkreuz ansässigen F&E‑Abteilung entwickelt.
In Mannheim arbeiteten die Spezialisten aus Entwicklung und Produktion Hand in Hand und konnten das Projekt in nur zwei Jahren bis zur Fertigungsreife umsetzen. Für Menschen in ländlichen Gegenden Afrikas südlich der Sahara sind HIV-Tests jetzt leichter zugänglich. Zur Bestimmung der Viruslastwerte in Plasma war bisher eine Kühlung der Blutproben während des Transports zum Labor notwendig. Die neue cobas Plasma Separation Card ändert die Entnahme und Vorbereitung von Plasmaproben maßgeblich. Die Karte ermöglicht verlässliche quantitative Tests von Proben von HIV-Patienten, die in abgelegenen Gegenden leben – selbst in Umgebungen mit extremer Hitze und Luftfeuchtigkeit – und erfüllt gleichzeitig die WHO-Anforderungen zur Bestimmung der HIV-Viruslast, bevor eine Behandlungsentscheidung getroffen wird.
„Die Plasma Separation Card ist ein gelungenes Beispiel dafür, dass auch ganz neue Wege und Technologien zu innovativen Lösungen führen. Und sie macht einen großen Unterschied für den Patienten. Unsere Arbeit – ob in Forschung und Entwicklung, im Ingenieurswesen oder Produktion – ebnet den Weg für bessere Therapien in Regionen, die am stärksten von HIV betroffen sind“, erklärte Ursula Redeker, Sprecherin der Geschäftsführung von Roche Diagnostics.
Als Lösung für einen besseren Zugang zu Diagnostika in den am stärksten von HIV betroffenen Ländern wird die cobas Plasma Separation Card in das Roche Global Access Program aufgenommen. In Partnerschaft mit UNAIDS, dem gemeinsamen Programm der Vereinten Nationen zu HIV/AIDS, sowie CHAI (Clinton Health Access Initiative), Unitaid, PEPFAR (Notfallplan des US-Präsidenten zur Bekämpfung von AIDS) sowie dem Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria setzt sich Roche für eine Verbesserung des Zugangs zu HIV-Diagnostika ein, um die „90–90-90“-Ziele von UNAIDS zu erreichen. Laut dieser Ziele sollen mehr Menschen ihren HIV-Status kennen, eine HIV-Therapie erhalten und die weitere Ausbreitung des Virus aufgehalten werden.
Die cobas Plasma Separation Card wird in Ländern, die das CE-Zeichen akzeptieren, auf den Markt gebracht und kann mit den HIV-1-Tests Cobas Ampli Prep/Cobas Taq Man und Cobas 6800/8800 verwendet werden.
Die Plasma Separation Card
Die Cobas Plasma Separation Card ist nach Angaben des Pharmakonzerns die einzige Vorrichtung zur Probennahme von Plasma mit CE-Kennzeichnung, die den Sensitivitätsstandard der Weltgesundheitsorganisation von < 1000 cp/ml erfüllt. Sie ist auch bei großer Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit stabil und liefert Ergebnisse, die weitgehend herkömmlichen plasmabasierten Tests entsprechen, die als Goldstandard-Lösung für die Überwachung des Ansprechens von Patienten auf die Behandlung gelten.
Im Jahr 2014 startete Roche das Global Access Program für einen verbesserten Zugang zu HIV-Diagnostika. In Partnerschaft mit Landesregierungen, örtlichen Gesundheitseinrichtungen und internationalen Organisationen, darunter UNAIDS, CHAI, Unitaid, PEPFAR, dem Globalen Fonds und der CDC (Zentren für Krankheitskontrolle des US-Gesundheitsministeriums), rief Roche Programme ins Leben, die über die Bereitstellung von Diagnostiktests hinausgehen sollten. Seit seiner Gründung hat sich das Angebot und die geografische Reichweite des Programms erheblich erweitert und bietet nun teilnehmenden Organisationen in 82 Ländern mit der höchsten Krankheitsrate besseren Zugang zu erschwinglichen HIV-Diagnostika.
Bei der Welt-Aids-Konferenz 1998 in Genf initiierte Roche außerdem das Global Surveillance Program. Das Programm war ursprünglich dafür konzipiert, Veränderungen in der HIV-1-Genomsequenz zu untersuchen, wurde jedoch mitsamt seiner Datenbank im Laufe der Zeit auf Tausende von Genomsequenzen für zahlreiche Viren in den jeweils am stärksten betroffenen Regionen der Welt erweitert, darunter HCV, HBV und WNV. Die Arbeit des Überwachungsprogramms hat entscheidend dazu beigetragen, die Zuverlässigkeit molekularer Assays aufrechtzuerhalten und zu verbessern.